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NICO

Die „Neuralgia Inducing Cavitational Osteonecrosis“ (NICO) umschreibt, fettig-degenerative veränderte Regionen des Kieferknochens, die sich von den klassischen akuten und chronischen Knochenentzündungen abgrenzen.

Der ursprüngliche Name NICO wurde aus dem symptomatischen Kontext zu unspezifischen Gesichtsschmerzen definiert, eine weitere Bezeichnung lautet „fettig degenerative Osteolyse des Kieferknochens (FDOK)“.

Die systemische Relevanz dieser Kieferareale wird heute durch mehrere Faktoren beschrieben. Einerseits zeigen Untersuchungen innerhalb dieses Gewebes erhöhte Ansammlungen diverser Umweltgifte wie  Quecksilber, Blei, Cadmium aber auch zahnmedizinisch verwandte Materialien, wie Gold, Palladium, Silber und viele andere mehr in individuell sehr unterschiedlicher Zusammensetzung und Konzentration. Über sog. retrograd axonale Transportmechanismen können derartige Stoffe entlang der Nervenfasern weitere neuronale Regionen erreichen.

Andererseits werden in diesen Regionen erhöhte Konzentrationen bestimmter immunmodulierender Mediatoren und Botenstoffen wie z.B. RANTES, FGF-2 und IL-1RA gemessen. Diese Botenstoffe erklären warum diese Prozesse direkt lokal meist symptomarm, schmerzfrei und chronisch verlaufen aber über die systemische Fernwirkung an anderen Symptomen und Erkrankungen beteiligt sein können. Besonders RANTES und FGF-2 scheinen eine Schlüsselstellung bei der Ätiogenese chronischer Entzündungsprozesse zu haben, sie treten z.B. im Zusammenhang chronischer Erkrankungen rheumatoider Arthritis, Multiple Sklerose, Tumorerkrankungen, Allergien und Asthma auf.

Die Diagnose dieser Regionen erfolgt mittels Röntgendiagnostik anhand von Denta-CTs und DVTs, Blutuntersuchungen und Ultraschall. Die Therapieempfehlung beinhaltet die chirurgische Eröffnung und gründliche Reinigung, die Desinfektion mittels Ozon, Defektversorgung mit Eigenblutmembranen (APRF) sowie neuraltherapeutischer Behandlung postoperativ.

Da die Nährstoffunterversorgung des Organismus, das Entstehen von derartigen Knochenläsionen fördert und eine suffiziente Ausheilung stört, ist eine therapiebegleitende Nährstoffbestimmung und die speziell ausgerichtete Nährstoffsubstitution dringend anzuraten.

Wir beraten Sie hierzu gerne im Zuge eines individuellen Beratungsgesprächs.